Thule & Arier im Himalaya
Zwischen Schneebergen und Sternenvölkern: Die Arier im Himalaya und die Vision der Thule-Gesellschaft
Das verborgene Erbe im Himalaya
Lange vor der "modernen" Archäologie glaubten manche spirituell Suchende an einen Urort des Wissens, tief in den Bergen Tibets oder im Verborgenen von Shambhala, einer mythischen Stadt der Erleuchtung. Es hieß, dort lebten weise, leuchtende Wesen, Nachfahren einer „arischen Ursprungsrasse“, Hüter eines Wissens, das die Menschheit längst vergessen habe.
Die Landschaften von Ladakh, der Kailash-Region oder der Inneren Mongolei werden dabei nicht nur geographisch verstanden, sondern als symbolische Tore zu einer anderen Dimension – einer metaphysischen Heimat des ursprünglichen Menschengeschlechts.
Thule-Gesellschaft und die Suche nach Atlantis im Eis
Die Thule-Gesellschaft, gegründet am 17. August 1918, verbindet okkulte Weltbilder mit einer Vorstellung vom Ursprung der Menschheit. Für die Mitglieder – darunter Rudolf von Sebottendorf – ist „Thule“ nicht nur ein sagenhaftes Urreich im Norden, sondern ein idealer Archetyp: die Heimat der „arischen Ahnen“, rein, erleuchtet und machtvoll.
Während einige Thule-Mitglieder sich auf Nordsee-Mythen und Hyperborea bezogen und beziehen, lenkten andere den Blick gen Osten – in Richtung Himalaya. Dort, so glaubt man, könnten sich die letzten Eingeweihten aufhalten, Träger eines alten Wissens, das einst aus Atlantis überlebt habe.
Sebottendorf selbst war fasziniert von der tibetanischen Mystik, der Sufi-Tradition und der Idee eines esoterischen Ordens, der von verborgenen Meistern gelenkt werde – nicht unähnlich den Mahâtmas der Theosophen, die Helena Blavatsky aus Tibet beschrieb.
Shambhala, Vril und das „innere Licht“
In den Lehren der Thule-Gesellschaft verschmilzen verschiedene Einflüsse: Die Theosophie, die Ariosophie Guido von Lists, die „Vril-Kraft“ und die Idee eines inneren, astralen Ursprungslichts, das im „arischen Blut“ schlummere. Besonders der Gedanke, dass eine hochentwickelte Zivilisation tief im Himalaya oder im Inneren der Erde (Agartha) überlebt habe, ist in der Thule-Gesellschaft im Gedanken tief eingeflossen.

Der Mythos lebt
Auch wenn die "moderne" Wissenschaft diese Ideen nicht anerkennt, lebt der Mythos fort – in Büchern, in anderen esoterischen Zirkeln und spirituellen Expeditionen in den Himalaya. Für Thule-Mitglieder ist er kein physischer Ort, sondern ein symbolisches Ziel: ein Ort jenseits der Schleier, wo Geist, Blut und Licht miteinander verschmelzen.
Die Thule-Gesellschaft betrachtet diese Reise als inneren Ruf – eine Rückkehr zu den Wurzeln, zur Urheimat des Lichtes.
„Dort, wo Schnee nie schmilzt und das Sonnenlicht golden auf weißen Tempeldächern glänzt – dort lebt das Wissen der Ahnen. Und wer den Pfad dorthin sucht, mag ihn im eigenen Inneren finden.“
Im Licht der Ahnen – Aufstieg nach Shambhala